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Kältemittellecks die sprichwörtliche Stecknadel im Heuhaufen?

Lecksuche auf dem Vormarsch

Seit Einführung der F-Gase-Verordnung müssen Techniker mehr und mehr Zeit mit der Suche nach Kältemittellecks verbringen. Da benötigt man letzten Endes eine Lecksuchmethode, die schnell, bequem und passend ist aber welche?

Die derzeitige F-Gase-Verordnung legt fest, dass Kälte- und Klimaanlagen in re-gelmäßigen Intervallen auf Kältemittellecks untersucht werden müssen. Das Intervall ist abhängig von der Größe der Anlage: Über 3 kg einmal jährlich, über 30 kg alle sechs Monate (oder jährlich bei Anlagen mit stationärem Überwachungssystem) und über 300 kg alle drei Monate (oder alle sechs Monate bei Anlagen mit stationärem Überwachungssystem).

Infolgedessen ist die Lecksuche eindeutig eine unerlässliche Aufgabe im Programm eines jeden Technikers. Die Wahl der Art und Weise ist nicht einfach. Viele unterschiedliche Geräte und Verfahren sind auf dem Markt, die alle für sich beanspruchen, die schnellsten und exaktesten zu sein. Mit so vielen Hilfsmitteln zur Auswahl, woher soll man wissen, welches zu benutzen ist und welches nicht?

Zugelassen zum Gebrauch

Glücklicherweise gibt die F-Gase-Verordnung nicht nur Auskunft darüber, wann eine Lecksuche durchzuführen ist, sondern liefert auch eine Anleitung, wie diese durchzuführen ist.

Unter den verschiedenen Lecksuchmethoden gibt es nur drei, die rechtlich als zulässig gelten. Man kann zwischen elek­tronischen Lecksuchgeräten, UV-Farbstoffen und urheberrechtlich geschützten Lecksuchflüssigkeiten wählen.

Elektronische Lecksuchgeräte

Modernste Technologie kommt in den aktuellen Modellen hochsensitiver elektronischer Lecksuchgeräte, oft auch Schnüffler genannt, zum Einsatz. Dies macht sie sehr anwendungsfreundlich.

Diverse unterschiedliche Typen stehen zur Auswahl und variieren sehr in Leistungsfähigkeit und Preis. Eine gute Faustregel ist bedauerlicherweise je teurer das elek­tronische Lecksuchgerät, desto besser ist die Leistung. Besonders Geräte mit Heated Pentode Sensortechnologie sind sehr effektiv und neigen weniger zu Falschmeldungen. Geräte mit Korona-Entladung können hier nicht mithalten. Die Effektivität wird aber oft auch von den Arbeitsbedingungen abhängen; ein Außeneinsatz bei starkem Wind und jedes Lecksuchgerät ist nutzlos.

Welches elektronische Lecksuchgerät auch immer man einsetzt, wichtig ist, dass es den rechtlichen Anforderungen entspricht und empfindlich genug ist, eine Leckrate von weniger als 5 g/Jahr aufzuspüren.

Lecksuche mit UV-Farbstoffen

Der erste fluoreszierende Farbstoff wurde 1955 entwickelt. Dieser Farbstoff kommt nun in diversen Industriezweigen zum Auffinden von Lecks in Systemen auf Ölbasis ­zum Einsatz. Tests haben ergeben, dass selbst Lecks kleiner als 3 g/Jahr erkannt werden können.

Das Einbringen von fluoreszierenden Farbstoffen in Kälte- und Klimaanlagen hat viele Vorteile, weswegen dies ebenfalls eine beliebte Lecksuchmethode ist. Ein wesentliches Verkaufsargument ist, dass der Farbstoff, erst einmal ins System eingebracht, dort verbleibt. Er vermischt sich mit dem Öl und zirkuliert im System, bis ein Leck auftritt ... für immer, wenn nötig.

Dies ist sehr hilfreich für die vorgeschriebene Wartung. Sie können die Anlage bei Inbetriebnahme entsprechend dosieren und benötigen später zum Prüfen nur eine UV-Lampe.

Windige Einsatzorte sind ebenfalls kein Problem. Und falls man erst spät zu Hilfe gerufen wird und das gesamte Kältemittel bereits schon entwichen ist, wird der Farbstoff immer noch das Leck markieren.

Für diese Methode ist es allerdings unerlässlich, dass alle Rohrleitungen einsehbar sind, ansonsten könnten Lecks übersehen werden. Es ist ebenfalls notwendig, dass das System Kältemittel enthält und in Betrieb ist. Des Weiteren muss der Farbstoff zuerst für einige Zeit im System zirkulieren, um mit dem Kältemittel aus eventuell vorhandenen Lecks entweichen zu können.

Das einzige Manko dieser Methode ist, dass man der Anlage eine fremde Substanz hinfügen muss. Bei einigen Verdichter­herstellern erlischt hierdurch die Gewährleistung auf deren Verdichter. Stellen Sie daher sicher, dass Sie einen fluoreszierenden Farbstoff verwenden, der kein Lösungsmittel enthält und Freigaben von namhaften Verdichterherstellern erhalten hat. Der Verdichterhersteller sollte veröffentlicht haben, welche Zusatzstoffe verwendet werden können. Dies ist zum Beispiel der Fall bei dem UV-Farbstoff AR-GLO der Firma Spectronics. Dieser wurde kürzlich von Emerson in deren offizielle Liste aufgenommen - freigegeben und zum Gebrauch in Copeland-Verdichtern. AR-GLO ist die Basis für die Spectroline-Produkte GLO-STICK Farbstoffkapseln und EZ/BigEZ Farbstoffpatronen. Im Zweifelsfall ist es ratsam, den Verdichterhersteller zu kontaktieren oder die Produktinformation des Farbstoffes zu beachten.

Urheberrechtlich geschützte, ­blasenbildende Lecksuchflüssigkeiten

Mit dieser Methode hat vielleicht Ihr Großvater nach Lecks gesucht. Lediglich eine entsprechende Flüssigkeit auf eine verdächtige Stelle sprühen und abwarten, ob sich Blasen bilden. Was könnte einfacher sein?

Nun ja, es mag vielleicht die einfachste Methode sein, aber nicht automatisch die beste. Das Hauptproblem mit dieser Art von Lecksuche ist der pure Zeitaufwand,der nötig ist, um jede einzelne Verbindungsstelle auf Blasen zu untersuchen. Während die beiden anderen Methoden nur ein ein­faches Ablaufen der Rohrleitungen mit Suchgeräten erfordern, benötigt diese Methode totale, stationäre Aufmerksamkeit an jeder einzelnen Verbindungsstelle. Bei großen Anlagen kann dies Stunden in Anspruch nehmen.

Die Inhaltsstoffe dieser Flüssigkeiten sind ebenfalls zu beachten. Zum Beispiel bestehen einige Lecksuchflüssigkeiten zum Großteil aus Spülmittel und das enthaltene Chlor in einigen Markenprodukten kann die Kupferrohre angreifen.

Schlussfolgerung

Welche ist nun die beste Methode? Die Antwort ist, dass alle diese Methoden ihren Platz haben und entsprechend dort angewendet werden sollten, wo sie zweckmäßig sind. Wenn man zum Beispiel bei widrigen Wetterverhältnissen arbeitet oder einfach nur eine Wartung durchführt, dann ist UV-Farbstoff die beste Lösung. Auf der anderen Seite, wenn man eine kleine Anlage vor Inbetriebnahme auf Dichtheit prüfen will, dann entscheidet man sich vielleicht für eine zuverlässige, blasenbildende Lecksuchflüssigkeit. Vieles wird davon abhängen, welche Einsatzbedingungen man am häufigsten vorfindet, aber es schadet natürlich auch nicht, wenn man mehrere Methoden im Lieferwagen zur Hand hat und damit für alle Eventualitäten gewappnet ist. -

https://www.aspenpumps.com/de/advanced

Brad Bray

Vertriebsleiter Europa, ­Advanced Engineering, GB- Hampshire

Brad Bray, GB-Hampshire

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