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Karrierechancen in der Kälte- und Klimatechnik

Technikerstudium in Maintal

Das Technikerstudium in Maintal richtet sich an Fachkräfte, die eine abgeschlossene Berufsausbildung, ein Berufsschulzeugnis und mindestens ein Jahr praktische Erfahrung vorweisen können. Neben Kältetechnikern nutzen auch Quereinsteiger, etwa aus anderen technischen Berufen und sogar ehemalige Zeitsoldaten, diese Fortbildung. Über vier Semester hinweg erlernen die Studenten umfassendes Fachwissen, das weit über die Grundlagen hinausgeht.

Das Curriculum setzt sich aus verschiedenen Schwerpunkten zusammen:

  • Technische Vertiefung: Kälte-, Klima- und Wärmepumpentechnik, Anlagenplanung, Systemberechnungen
  • Projektmanagement und Betriebswirtschaft: Kalkulation, Arbeitsorganisation, Kundenmanagement
  • Gesetzliche und sicherheitsrelevante Vorgaben: Umweltauflagen, Rechts- und Sicherheitsvorschriften
  • Allgemeinbildung: Mathematik, Englisch, Wirtschaft, Politik
  • Ein Großteil der Unterrichtszeit konzentriert sich auf die Fachgebiete der Kälte-, Klima- und Wärmepumpentechnik – von physikalischen und technischen Grundlagen über Projektmanagement und Systemplanung bis hin zu betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Themen. Ein besonderes Merkmal ist das lernfeldorientierte Arbeiten, das eine praxisnahe Vermittlung ermöglicht. Dabei können aktuelle Entwicklungen – beispielsweise neue Kältemittel oder gesetzliche Veränderungen – direkt in den Unterricht integriert werden. Die abschließende Projektarbeit im vierten Semester bereitet die Studenten gezielt auf zukünftige Aufgaben im Berufsalltag vor. Im Unterschied zu einem klassischen Vorbereitungskurs auf die Meisterprüfung liegt im Techniker-Studium der Schwerpunkt auf der Theorie und Projektierung – praktische Kenntnisse werden ergänzend in den Laboren der Bundesfachschule vermittelt.

    Durch zwei Semester Betriebswirtschaftslehre sind die Technikerabsolventen mit dem nötigen Rüstzeug für künftige Führungsaufgaben ausgestattet und auf kundenzentrierte oder vertriebsorientierte Aufgaben vorbereitet. Neben den fachlichen gibt es aber auch eine Reihe allgemeinbildender Fächer. Das regelt die „Verordnung über die Ausbildung und Prüfung an ein- und zweijährigen Fachschulen“, die den Rahmenlehrplan vorgibt. Deutsch, Englisch, Mathematik, Politik, Wirtschaft, Recht und Umwelt gehören daher ebenfalls zum Fächerkanon.

    Die Abschlussklasse des vorherigen Jahrgangs.

    Bild: Bundesfachschule

    Die Abschlussklasse des vorherigen Jahrgangs.

    Mehr Verantwortung – bessere Chancen

    Der erfolgreiche Abschluss als staatlich geprüfter Techniker, Fachrichtung Kälte- und Klimasystemtechnik, eröffnet vielseitige berufliche Möglichkeiten. Absolventen qualifizieren sich für Planungs- und Führungsaufgaben, übernehmen Projektverantwortung und können als Bindeglied zwischen Management und Praxis agieren.

    Welche Chancen bietet das Technikerstudium?

  • Höhere Positionen in Unternehmen: Techniker sind gefragt in der Projektierung, der technischen Planung und im Kundenservice.
  • Meisterprüfung im Kälteanlagenbau: Die Weiterbildung kann als Sprungbrett zur Meisterprüfung dienen, da Teile des Technikerstudiums dafür angerechnet werden. Die Theorieprüfung wird anerkannt und es müssen nur noch Teil I (Fachpraxis) sowie die Teile III (Rechts- und Wirtschaftskunde) und IV (Berufs- und Arbeitspädagogik) abgelegt werden, was innerhalb von wenigen Wochen realisierbar ist.
  • Weiterführendes Studium: Durch die nach dem Techniker-Studium erlangte Fachhochschulreife steht auch der Weg an eine Hochschule wie der ESaK (Europäische Studienakademie Kälte-Klima-Lüftung) offen.
  • Selbstständigkeit: Mit betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Kenntnissen können Absolventen ihr eigenes Unternehmen gründen oder in die Geschäftsleitung aufsteigen.
  • Investition in die Zukunft

    Der Weg zum Techniker ist anspruchsvoll, erfordert eine klare Zielsetzung und viel Eigenmotivation. Die Studenten investieren nicht nur viel Zeit, sondern nehmen auch finanzielle Einbußen in Kauf, da während des Vollzeitstudiums in der Regel kein geregeltes Einkommen vorhanden ist. Die Studenten haben aber Anspruch auf eine Förderung nach AFBG (Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz). Die Investition lohnt sich jedoch langfristig: Die hohe Qualifikation der Absolventen sorgt dafür, dass viele bereits vor Studienende attraktive Jobangebote erhalten.

    Das Studium in Maintal bietet nicht nur eine fundierte Ausbildung, sondern auch ein starkes Netzwerk. Dank der überschaubaren Klassengröße und des engen Zusammenhalts unter den Studenten entsteht eine motivierende Lernatmosphäre. Lerngruppen und gegenseitige Unterstützung sind fester Bestandteil des Studienalltags. Der enge Zusammenhalt unter den Studenten und die intensive Betreuung durch erfahrene Dozenten tragen zum Erfolg bei. Mit einer Erfolgsquote nahe 100 % zeigt sich, dass das Konzept der Bundesfachschule aufgeht.

    Fazit: Eine Ausbildung mit Zukunft

    Die Kälte- und Klimatechnik entwickelt sich stetig weiter, und der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften steigt. Wer sich für das Technikerstudium in Maintal entscheidet, schafft eine solide Basis für eine erfolgreiche Karriere – sei es in einem etablierten Unternehmen, als Fachplaner oder auf dem Weg in die Selbstständigkeit.

    Mit ihrem hohen Praxisbezug, der modernen Lehrmethodik und den vielfältigen Zukunftsperspektiven bietet die Technikerausbildung eine hervorragende Gelegenheit für alle, die mehr aus ihrer beruflichen Laufbahn machen möchten.

    Christoph Brauneis,
    Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik, Maintal

    Begeisterung für Planung und Projektierung

    Annika Kasiow, Linus Schnurr, Lars Panofen und Lukas Ruf stehen kurz vor ihrem Studienabschluss in Maintal. Im Interview geben sie Einblicke in ihren Studienalltag, stellen ihre individuellen Beweggründe, das Technikerstudium zu absolvieren, vor und werfen einen Blick zurück auf die Studienzeit.

    BFS: Was war Ihr Beweggrund, ein Technikerstudium zu beginnen?

    Annika Kasiow: Ich wollte einfach mehr über die Kältetechnik lernen. Wenn ich an Kälteanlagen Störungen beseitigen musste, habe ich manchmal festgestellt, dass mir das nötige Hintergrundwissen fehlte, um die Ursachen zu verstehen. Das wollte ich ändern.

    Lukas Ruf: Durch das Technikerstudium bin ich besser für die Projektierung, den Vertrieb und die Kundenkontakte gerüstet. Da ich ein sehr kontaktfreudiger Mensch bin und gerne mit Menschen zusammenarbeite, kommt das den Vorstellungen meines Wunsch-Berufsalltags entgegen.

    Linus Schnurr: Ich hatte in der Ausbildung und in meinem Berufsalltag zwar schon viel gelernt, aber ich will mein Fachwissen weiter vertiefen und ausbauen. Und ich begeistere mich eher für die Planung und Projektierung einer Anlage als für die Montage.

    Lars Panofen: Dafür gibt es zwei Gründe. In meinem Betrieb hatte ich vor allem mit Split-Klimatechnik zu tun. Ich wollte daher mein Know-how im Bereich Kältetechnik stärken. Und zum anderen sehe ich meine Stärke in der Koordinierung und Organisation von Projekten. Da lag das Technikerstudium nahe.

    BFS: Warum haben Sie sich für das Technikerstudium entscheiden und nicht für den Meisterkurs?

    Lars Panofen: Ich gehe als Techniker noch mehr in die Tiefe als ein Meisterschüler, was die Planung und die Details der Kältetechnik betrifft. Das reizt mich mehr, als den praktischen Anlagenbau auf der Baustelle perfekt zu beherrschen.

    Linus Schnurr: Der Hauptgrund für viele, die Meister werden wollen, ist der, dass sie später einen Betrieb leiten und sich selbständig machen wollen. Dafür bin ich aber nicht der Typ – das habe ich erkannt.

    Lukas Ruf: Mein Vater hat auch ein Technikerstudium absolviert, mir viel darüber erzählt und mir das Studium empfohlen, damit ich meine Stärken im Beruf besser ausleben kann. Seine Begeisterung hat mich angesteckt.

    Annika Kasiow: Ich bin hier in der Bundesfachschule vom Schulleiter Herrn Emig im Vorfeld sehr gut beraten worden. Er hat mir aufgrund meiner Interessen und Vorlieben zum Technikerstudium geraten. Der stärkere theoretische Schwerpunkt war für mich eher Anreiz als Abschreckung, wie für manch andere, die deshalb lieber einen Meisterkurs besuchen.

    BFS: Haben sich Ihre Erwartungshaltung erfüllt, wenn Sie auf Ihr Studium zurückblicken?

    Lars Panofen: Ein wenig überrascht hat mich der hohe Anteil der eher allgemeinbildenden Fächer. Aber das ist dem Umstand geschuldet, dass man mit dem Studium die Fachhochschulreife erwirbt und der Lehrplan ist daher vorgeschrieben.

    Linus Schnurr: Meine Erwartungen haben sich erfüllt. Man lernt die Kältetechnik noch einmal von der Pike auf und schafft ein sehr fundiertes Wissen. Es ist anspruchsvoll gewesen, aber alles machbar – auch was z.B. höhere Mathematik betrifft. Ich hatte anfangs Sorge, dass ich hier mit meinem Realschulabschluss Schwierigkeiten bekomme.

    Annika Kasiow: Ich habe mir ehrlich gesagt, das Studium noch viel schwieriger vorgestellt. Aber mit der Unterstützung der Lehrkräfte ist es wirklich für alle zu bewältigen, die bereit sind, sich auch hineinzuknien. Wir haben uns aber auch alle gegenseitig unterstützt. Wir haben einen tollen Zusammenhalt in der Technikerklasse und es sind viele Freundschaften entstanden.

    Lukas Ruf: Auch wenn es nicht mein Lieblingsfach war – ich schätze den hohen Anteil der Rechtskunde und die vermittelten Inhalte rund um Normen, Richtlinien und Verordnungen. Die Kenntnisse darüber werden in Zukunft noch wichtiger werden.

    Linus Schnurr, Lars Panofen, Annika Kasiow und Lukas Ruf geben Einblicke in ihren Studienalltag.

    Bild: Bundesfachschule

    Linus Schnurr, Lars Panofen, Annika Kasiow und Lukas Ruf geben Einblicke in ihren Studienalltag.

    „Wissen ist unsere wichtigste Ressource“

    Simon Vančura hat 2022 sein Techniker-Studium in Maintal erfolgreich beendet. Im Interview gibt er einen Rückblick auf die Studienzeit und erläutert, wie er heute bei seiner täglichen Arbeit von seinem Studium profitiert.

    BFS: Herr Vančura, geben Sie uns zunächst doch bitte einen kurzen Steckbrief Ihres bisherigen beruflichen Werdegangs.

    Vančura: Ich habe das Gymnasium bis zur 10. Klasse besucht und mich dann gegen das Abitur und stattdessen für die Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik entschieden, die ich auch im Januar 2019 erfolgreich abgeschlossen habe. Mein Wissenshunger war jedoch noch nicht gestillt, so dass ich mich im September 2020 für das Techniker-Studium in Vollzeit eingeschrieben habe. Nach erfolgreichem Abschluss im August 2022 habe ich danach noch die Meisterausbildung in Teilzeit, bzw. Modulen begonnen, die ich im Februar 2023 ebenfalls erfolgreich abgeschlossen hatte. Seit Beginn meiner Ausbildung bin ich bei der Firma Henne GmbH Kälte-, Klimaanlagenbau in Haigerloch-Owingen beschäftigt und dort derzeit in der Position des Ausbilders und Projektleiters tätig.

    BFS: Was waren Ihre Beweggründe für ein Techniker-Studium?

    Vančura: Ich habe nach meiner Gesellenprüfung relativ schnell gemerkt, dass mir das in der Ausbildung erworbene Wissen in meinem Arbeitsalltag nicht ausreicht. Die mir selbst gestellte Frage „Soll das schon alles gewesen sein?“ konnte ich klar mit „Nein!“ beantworten. Auf den Rat eines Arbeitskollegen habe ich mich für das Technikerstudium entschieden – eine Entscheidung, die ich so jederzeit wieder fällen würde.

    BFS: Wie profitieren Sie heute von Ihrem Studium?

    Vančura: Das erlernte Wissen bringt mir bei meiner Arbeit viele Vorteile. Wenn ich heute vor einer Kälteanlage stehe, greife ich vor allem auf die technischen Inhalte aus dem Fach „Hauptteile der Kältetechnik“ und die Kenntnisse im Bereich MSR-Technik zurück. Bei der Auslegung von Anlagen profitiere ich von meinem Wissen über Normen und Verordnungen. Und in meiner Funktion als Ausbilder sind es vorwiegend die Inhalte der Berufs- und Arbeitspädagogik.

    BFS: Welchen Rat möchten Sie künftigen Technikern mit auf den Weg geben?

    Vančura: Passt von der ersten Stunde an auf, schreibt alles mit und gebt Vollgas. Durch das Technikerstudium erlangt Ihr Zugang zu der wichtigsten Ressource, die wir in Deutschland haben – ­Wissen.

    Simon Vančura blickt positiv auf sein Studium zurück

    Bild: Privat

    Simon Vančura blickt positiv auf sein Studium zurück

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