Von GEA Heating & Refrigeration Technologies (HRT) mit den Standorten Berlin und Schkopau kommen insbesondere Schraubenverdichter, Verdichteraggregate, Flüssigkeitskühlsätze und Wärmepumpen mittlerer Leistung (500 kW bis 10 MW). GEA AWP in Prenzlau steuert Armaturen und Komponenten für industrielle Kälteanlagen und -maschinen bei. Viele der Wärme- und Kälteanlagen von GEA nutzen natürliche Kältemittel wie Ammoniak.
GEA HRT Germany und Standort Berlin
Die Geschichte der GEA-Schraubenverdichter reicht bis ins Jahr 1950 zurück, als in der damaligen DDR die VEB Kühlautomat Berlin (KAB) gegründet wurde.
Die ersten Kompressoren von 1952 basierten auf Flugzeugmotoren und wurden in neun Größen mit Durchflussraten von 112 bis 880 m³/h in sternförmiger Bauweise gefertigt. Mitte der 1950er-Jahre arbeiteten rund 50 Mitarbeitende in Berlin. Kleinere Kühlgeräte blieben zunächst das Kerngeschäft. Ab Ende der 1950er-Jahre wuchs jedoch die Produktion von Kühlsystemen für Schiffe, insbesondere für die Sowjetunion. Auch Materialprüfkammern für das sowjetische Raumfahrtprogramm wurden entwickelt.
1958 fusionierten VEB Kälte und VEB KAB. In den 1960er Jahren verlagerte sich der Fokus auf Gefriergeräte und Trinkwasserkühler für heiße Klimazonen. Eine Fusion mit dem VEB Diesel- Motorenwerk Johannisthal 1968 ermöglichte schließlich die Entwicklung eigener Schraubenkompressoren. 1969 brachte KAB den ersten Schraubenverdichter auf den Markt: den S 3-800 mit 770 m³/h. Kurz darauf folgte der S 3-900, vor allem für maritime Anwendungen. Darauf basierend entstanden größere Modelle wie der S 3-1800 und S 3-2500.
1976 wurde das symmetrische durch ein asymmetrisches Schraubenprofil ersetzt, was die Effizienz und Lebensdauer verbesserte. In den 1980er-Jahren wurde ein neues Schiebersystem eingeführt, das die interne Verdichtung an wechselnde Betriebsbedingungen anpasste – z. B. bei unterschiedlichen Kühlgütern oder Meerwassertemperaturen. Diese Techniken sind heute in allen 29 Schraubenverdichtergrößen von GEA zu finden.(rm) ■
Bild: GEA