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Wie die Abwärme von Kälteanlagen nutzbar wird

Wärme zurückgewonnen

    Industrielle Kälteanlagen leisten heute nicht nur in der Fleisch- und Geflügelindustrie sowie bei Molkereien und Brauereien, sondern auch in der Öl-, Gas- und Chemie-Industrie ihren Dienst: Sie garantieren die zuverlässige Verfügbarkeit vieler Prozesse und stellen als „Abfallprodukt“ kostbare Energie in Form von Wärme bereit. Immer mehr Betriebe erkennen dieses Potenzial und machen die vorhandene Abwärme direkt vor Ort wieder nutzbar. So auch bei Friki im brandenburgischen Storkow.

    Gleiche Leistung weniger Energieeinsatz

    Nach gründlicher Beratung und umfangreicher Planungsphase mit dem Anlagenbauer Kältetechnik Dresen + Bremen aus Alfhausen in Niedersachsen entschied man sich dazu, die vorhandene Kälteanlage mit zwei Mayekawa Wärmepumpeneinheiten (N6HK Kolbenverdichter) zu ergänzen. Im Oktober 2012 ging die erweiterte Anlage in Betrieb und schon bald konnte man bei Friki eine zufriedenstellende Bilanz ziehen: „Wir erzielen die optimale Kälte- und Wärmeversorgung jetzt mit einem deutlich geringeren Primärenergieeinsatz.“ Die neuen Verdichtereinheiten „pumpen“ sozusagen die Wärmeenergie, die von der bestehenden Kälteanlage auf einem niedrigeren Temperatur-niveau von ca. 35 °C abgegeben wird, auf ein höheres Niveau von etwa 65 °C. Mithilfe von Wärmeübertragern kann hiermit Warmwasser von 60 °C bereitgestellt werden. Durch die hohen Energieeinsparungen amortisiert sich diese Investition innerhalb von nur 3,5 Jahren.

    Das ganze Potenzial ausschöpfen

    Bei Neuanschaffungen geht man noch einen Schritt weiter: In einem dänischen Molkereibetrieb ging vor Kurzem eine Kombianlage in Betrieb, bei der Kälteanlage und Wärmepumpe bereits komplett integriert sind. Das Brunnenwasser mit ca. 10 °C Temperatur wird mit Wärmepumpe auf 90 °C Heißwasser gebracht. Möglich wird dies durch die weiterentwickelte Verdichter-Generation der Mayekawa HS-Serie, die 60 bar hohen Druck schafft.

    Energieeffizienz ist aktiver Klimaschutz

    Investitionen in Wärmerückgewinnungsanlagen sind wirtschaftlich sinnvoll und haben in ökologischer Hinsicht Vorbildcharakter. Denn sowohl die hohe Energieeffizienz als auch der Einsatz natürlicher Kältemittel sind ein Beitrag zum Klimaschutz. Dazu kommt: Für die Anschaffung energieeffizienter Lösungen, zum Beispiel Anlagen zur Wärmerückgewinnung, stehen öffentliche Fördermittel bereit. Voraussetzung ist der Nachweis, dass Abwärme, die bisher verloren geht, sinnvoll genutzt wird. (Mehr Informationen dazu sind erhältlich beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.)

    Viele Anlagenbauer in Deutschland gehen davon aus, dass sich der Investitionsschub in den nächsten Monaten weiter verstärken wird. Denn ab 1. Januar 2015 gelten neue Rahmenbedingungen für den Einsatz von Kältemitteln.

    Umrüstung von R22 auf Ammoniak

    Ab 1. Januar 2015 ist auch für bestehende Anlagen die Verwendung von Kältemitteln mit teilhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoffen (H FCKW) verboten. Dazu zählt insbesondere das Kältemittel R 22 und alle Gemische, die diesen Stoff enthalten. Es dürfen keine Eingriffe in den Kältemittelkreislauf vorgenommen werden und vor allem darf kein Kältemittel mehr nachgefüllt werden. Ältere Anlagen, die ihre Lebensdauer bald erreicht haben, werden deshalb durch neue Anlagen mit ozon­unschädlichen Kältemitteln ersetzt. Anlagen,die noch in gutem Zustand sind, können umgestellt werden auf umweltfreundliche Kältemittel wie Ammoniak.

    Robert Sossi

    technischer Leiter bei Mayekawa Deutschland, Germering

    Robert Sossi, Germering

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