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Michael Löscher von Kaut erzählt zum Thema Pool-Wärmepumpen

Energieeffizient planschen

KältenKlub: Michael, schön, dass du dir die Zeit nimmst. Das Thema Poolwärmepumpen ist aktuell für viele Betreiber interessant. Kannst du uns kurz erklären, warum diese Technik heute so gefragt ist?

Michael Löscher: Gern. Poolwärmepumpen sind hocheffizient und nutzen die in der Außenluft enthaltene Energie, um Poolwasser aufzuheizen. Statt wie früher große Mengen Primärenergie aus fossilen Quellen oder der hauseigenen Heizung zu entnehmen, schafft man es heute, mit einer überschaubaren Strommenge ein Vielfaches an Wärme zu erzeugen. Man spricht hier vom COP (Coefficient of Performance): Ein Wert von bis zu 16 bedeutet, dass aus 1 kW Strom bis zu 16 kW Wärmeleistung im Poolwasser resultieren können. Das schont den Geldbeutel und die Umwelt gleichermaßen.

KältenKlub: Das klingt beeindruckend. Früher hat man oft direkt die Hausheizung genutzt. Warum ist das heute weniger sinnvoll?

Michael Löscher: Die direkte Anbindung an die Hausheizung führte dazu, dass man im Prinzip 1:1 fossile Brennstoffe oder andere Primärenergien zur Aufheizung des Poolwassers eingesetzt hat. Das war kostenintensiv und energetisch gesehen nicht optimal. Mit modernen Poolwärmepumpen gewinnt man den größten Teil der Energie aus der Umgebungsluft. Letztlich zahlt sich diese Effizienz in deutlich sinkenden Betriebskosten und einem geringeren ökologischen Fußabdruck aus.

KältenKlub: Was macht eine Poolwärmepumpe gegenüber einer normalen Wärmepumpe speziell?

Michael Löscher: In einem Pool kommt häufig chlor- oder salzhaltiges Wasser zum Einsatz, um Hygiene und Klarheit zu gewährleisten. Das ist für viele Metalle ein Problem, da sie durch diese Zusätze korrodieren könnten. Deshalb setzen wir in Poolwärmepumpen auf einen Wärmetauscher aus Titan. Dieses Material ist extrem beständig und hält auch hohen Chlor- oder Salzkonzentrationen ohne Korrosionsschäden stand. So kann das Poolwasser direkt durch den Wärmetauscher fließen, ohne dass eine aufwendige Zwischenstation nötig ist.

KältenKlub: Das heißt, der Anwender schließt direkt den Wasserkreislauf seines Pools an die Wärmepumpe an?

Michael Löscher: Genau. Die Poolwärmepumpe wird in den Filter- oder Wasserkreislauf des Beckens integriert. Das Wasser strömt durch die Pumpe, nimmt die Energie im Titan-Wärmetauscher auf und wird so auf die gewünschte Temperatur gebracht. Die Regelung sorgt dafür, dass diese Temperatur konstant gehalten wird. Das ist sehr komfortabel: Der Poolbesitzer stellt einmal seine Wohlfühltemperatur ein – den Rest erledigt die Anlage automatisch.

Auch die Wasserqualität im Pool muss natürlich stimmen, um Ablagerungen im Wärmetauscher zu vermeiden

KältenKlub: Gerade in kälteren Regionen fragen sich viele, ob die Wärmepumpe auch bei niedrigen Außentemperaturen funktioniert.

Michael Löscher: Moderne Geräte sind erstaunlich robust. Unsere Kaut KTX-Poolwärmepumpen können etwa bei Außentemperaturen von rund minus 15 bis plus 43 Grad Celsius betrieben werden. Das erlaubt es auch in Herbst oder sogar Winter, den Pool auf einer angenehmen Badetemperatur zu halten. Für ganzjährig genutzte Hallenbäder, Hotelanlagen oder Wellnessbereiche ist das ein großer Vorteil. Man ist nicht mehr so stark an die Außentemperatur gebunden.

KältenKlub: Für welche Poolgrößen und Anwendungen ist die Technik geeignet?

Michael Löscher: Wir bieten typischerweise Leistungen von etwa 10 bis 40 kW an. Damit lassen sich sowohl private Gartenpools, die vielleicht nur ein paar Wochen im Jahr genutzt werden, als auch öffentliche Freibäder und kommunale Hallenbäder versorgen, in denen jeden Tag viele Schwimmer unterwegs sind. Es kommt letztlich auf das Volumen des Beckens und die gewünschte Nutzungsintensität an. Für jedes Szenario lässt sich eine passende Wärmepumpe auswählen.

KältenKlub: Wie sieht es mit der Integration in bestehende Systeme aus? Kann man auch im Nachhinein auf eine Wärmepumpe umrüsten?

Michael Löscher: In den meisten Fällen problemlos. Die Poolwärmepumpe wird an einer geeigneten Stelle im Wasserkreislauf eingebunden. Wichtig ist, dass der Aufstellort für gute Luftzirkulation sorgt. Auch ist es sinnvoll, die Installation von einem Fachmann durchführen zu lassen, um optimale Effizienz und lange Lebensdauer sicherzustellen. Viele Systeme lassen sich zudem gut an vorhandene Poolsteuerungen anschließen.

KältenKlub: Wie hoch ist der Wartungsaufwand?

Michael Löscher: Poolwärmepumpen sind relativ pflegeleicht. Man sollte darauf achten, dass keine Blätter oder Verunreinigungen den Luftstrom behindern. Auch die Wasserqualität im Pool muss natürlich stimmen, um Ablagerungen im Wärmetauscher zu vermeiden. Titan ist allerdings sehr unempfindlich. Gelegentliche Checks durch einen Fachmann sind empfehlenswert, halten sich aber in Grenzen. Insgesamt ist der Wartungsaufwand deutlich geringer als bei manch anderer Heiztechnik.

KältenKlub: Wie reagieren öffentliche Bäder oder Kommunen auf die Möglichkeit, Wärmepumpen einzusetzen?

Michael Löscher: Sehr positiv. Gerade in Zeiten steigender Energiekosten und immer wichtiger werdender Nachhaltigkeit ist die Wärmepumpe eine attraktive Option. Sie kann den Energieverbrauch deutlich senken, Betriebskosten reduzieren und die Saison verlängern. Auch die Kombination mit erneuerbaren Energien, etwa durch eine eigene Photovoltaikanlage, ist interessant. So kann man einen Großteil des Strombedarfs selbst erzeugen – noch ein weiterer Schritt Richtung Unabhängigkeit und Klimaschutz.

Gerade in Zeiten steigender Energiekosten und immer wichtiger werdender Nachhaltigkeit ist die Wärmepumpe eine attraktive Option

KältenKlub: Wenn ein Betreiber oder Planer mehr über diese Technik erfahren möchte, wie geht er am besten vor?

Michael Löscher: Er kann sich direkt an den Hersteller oder Fachhändler wenden, technische Datenblätter anfordern oder auf Fachmessen informieren. Wir bieten zudem individuelle Beratungen an, bei denen Anforderungen besprochen und passende Systeme empfohlen werden. Auch Fachpresse und technische Magazine liefern tiefergehende Informationen. Wichtig ist, sich vorab genau Gedanken zu machen, welche Poolgröße, Wassertemperatur und Nutzungszeiten gewünscht sind, um ein optimal passendes Modell auswählen zu können.

KältenKlub: Vielen Dank für die umfassenden Erläuterungen, Michael.

Michael Löscher: Gern geschehen. Ich hoffe, dass wir damit etwas Licht ins Dunkel gebracht haben und Interessenten nun besser verstehen, was heutige Poolwärmepumpen leisten können.

Fazit

Poolwärmepumpen sind längst mehr als eine Nischentechnologie. Sie bieten hohe Energieeffizienz, einen langen Einsatzbereich über die Jahreszeiten hinweg und sind in Bezug auf Chlor- und Salzbeständigkeit ausgereift. Die Integration in bestehende Pools ist vergleichsweise einfach, und auch öffentliche Bäder profitieren von den Vorteilen dieser Geräte. Angesichts steigender Energiekosten, wachsender Umweltauflagen und des Wunsches nach Komfort sind Poolwärmepumpen eine zukunftssichere Lösung. Wer sich für ein solches System interessiert, sollte umfassende Beratung in Anspruch nehmen, um ein Modell zu wählen, das Leistung, Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit optimal vereint. In jedem Fall lohnt sich der Blick auf die moderne, umweltschonende Art, den eigenen Pool auf angenehme Badetemperaturen zu bringen.

Bild: Kaut

Bild: KältenKlub