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Paul Müller Kälte- und Klimatechnik

Wie der Kälteanlagenbauerbetrieb auf die Krise reagiert

Es sind besondere Zeiten. Mehr als sonst zeigen sich in Krisenzeiten die Stärken und Schwächen der Menschen, aber auch der Unternehmen. Ernst und Felix Zimmermann, Geschäftsführer des Eisinger Familienunternehmens Paul Müller Kälte- und Klimatechnik GmbH, haben frühzeitig die Weichen ihres Betriebs gestellt, um verantwortungsvoll und möglichst schadlos die Krise zu bewältigen.
Aufmerksam verfolgen beide täglich die Situation im eigenen Einzugsgebiet. Dabei dient vor allem das Internet als Bezugsquelle. Obwohl der Krankenstand in der 27-köpfigen Belegschaft aktuell erhöht ist, sind glücklicherweise weder die Geschäftsführer noch Mitarbeiter bislang mit bestätigten Covid-19 Erkrankten in Kontakt gekommen. Falls dies noch passieren sollte, würde beide unter anderem mit dem eigenen Betriebsarzt das weitere Vorgehen abstimmen.

Selbstredend rechnet Ernst Zimmermann mit Umsatz- und Ertragseinbußen durch die aktuelle Situation und deren Folgen. Noch sind die Verluste überschaubar, doch der Blick in die Zukunft verheißt zunehmende Unsicherheit, je nachdem, ob und wie lange die Krise mit den damit verbundenen Einschränkungen andauern wird. Zumindest gibt es aktuell keine Engpässe bei der Warenbeschaffung.

Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter, Kunden und die Allgemeinheit

Am 17. März 2020, also bereits vor dem Inkrafttreten der allgemeinen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen, formulierte die Geschäftsleitung der Paul Müller Kälte- und Klimatechnik GmbH ein internes Acht-Punkte-Papier, die "Notvereinbarung aufgrund Maßnahmen durch die Pandemie Covid-19". Damit reagierte sie auf das kurz zuvor erfolgte Ausrufen des Notstandes durch die bayerische Staatsregierung.

Darin wurden mit Wirkung ab 18. März alle Techniker angewiesen, Überstunden abzufeiern. Mitarbeiter mit Resturlaub aus dem Vorjahr hatten diesen zudem ab sofort anzutreten. Die Auszubildenden wurden für den Rest der Woche zu Arbeiten im Lager verpflichtet, um in der folgenden eine Woche Urlaub zu nehmen. Ab der KW 14 soll das Gleitzeitkonto mit Minusstunden belastet werden. Wie in vielen anderen Betrieben arbeiten die Büromitarbeiter mittlerweile im Homeoffice.

Direkte Kundenkontakte sind auf ein Minimum reduziert und beschränken sich auf Serviceeinsätze bei kritischen Störungen von Anlagen innerhalb versorgungsrelevanter Unternehmen wie Lebensmitteldiscountern, Apotheken, Banken und etwa fleischverarbeitenden Betrieben. Dabei werden natürlich strenge Sicherheitsanweisungen berücksichtigt.

Sonstige Kundenaufträge wie Montagen, Wartungen oder unspezifische Reparaturen wurden bis auf weiteres ausgesetzt, um Mitarbeiter, Kunden und die Allgemeinheit zu schützen.

Sollte es notwendig werden, dass der Betrieb komplett schließen muss, wird ein befristeter Betriebsurlaub ausgerufen, wie es im Papier formuliert ist. Dies sei jedoch das äußerste Mittel, um die finanziellen Belastungen der Firma zu reduzieren.

Neben diesen Ankündigungen nahm die Geschäftsleitung einen Verhaltenskodex für ihre Mitarbeiter in das Papier auf. Darin wurden die mittlerweile von Bundes- und Staatsregierung verkündeten Anordnungen und Empfehlungen vorweggenommen:

1. Nehmen Sie die Epidemie ernst, aber werden Sie nicht panisch.

2. Reduzieren Sie Ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum, um sich und Ihre Angehörigen aus der Infektionskette zu nehmen.

3. Unterbrechen Sie den (direkten) Kontakt zu Großeltern oder Risikogruppen, um diese zu schützen.

4. Bitte helfen Sie älteren Menschen und Risikogruppen (indem Sie zum Beispiel Lebensmitteleinkäufe tätigen und vor die Türe stellen).

Als gut gemeinte Empfehlung und Appell an das Verantwortungsgefühl enthalten die Leitlinien auch das Überdenken privater Reisen.

Der Notvereinbarung, die alle Mitarbeiter zu unterschreiben hatten, liegt eine Arbeits- und Sicherheitsanweisung bei, die konkrete "Do's" und "Do not´s" enthält. So wird zunächst auf die Einhaltung der mittlerweile allgemeingültigen Hygiene- und Schutzabstandsregeln hingewiesen. Untersagt werden das Händeschütteln und die Arbeit bei Kunden, die Husten oder Grippesymptome aufweisen. An- und Abmeldungen bei Kunden sollen lediglich telefonisch erfolgen und Arbeitsberichte sind vom Kunden nicht mehr zu unterzeichnen.

Im Bewusstsein, was für unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und jeden Einzelnen auf dem Spiel steht, hoffen Ernst und Felix Zimmermann darauf, dass alle Menschen mitziehen, um die Krise zu bewältigen. Die Geschäftsführer und ihre Mitarbeiter tragen ihren Teil vorbildlich dazu bei.