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Erosion einer Solidargemeinschaft

Mit einer äußerst fragwürdigen Mehrheit hat am 3. März 2012 die diesjährige Versammlung der Landesinnung Kälte-Klimatechnik Baden-Württemberg in Mannheim beschlossen, aus dem Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV) auszutreten (siehe auch unsere Berichterstattung auf https://www.diekaelte.de/ vom 6. März). Von den insgesamt 154 Mitgliedsbetrieben der Landesinnung waren lediglich 16 stimmberechtigte Mitglieder zugegen. Davon stimmten acht Personen für den Austritt, sechs enthielten sich und zwei stimmten dagegen. Gleichzeitig wurde eine Fusion mit der Landesinnung Hessen-Thüringen Kälte-Klima-Technik beschlossen, die ihrerseits ankündigte, über ihren Austritt aus dem BIV am 20. März zu entscheiden.

Man mag es mit einem Tsunami vergleichen: Damit kommt es zu einer unerwarteten Erosion in den Verbandsstrukturen des Kälte-Klima-Handwerks. Dann wird es künftig neben dem BIV und dem VDKF nun auch noch eine riesige Landesinnung Hessen-Thüringen-Baden-Württemberg geben, die damit auch genau die Solidargemeinschaft BIV verlässt, die z. B. in den Anfängen der Bundesfachschule mit zahlreichen Spenden von Betrieben zu deren Erstarken beigetragen hat, so der sichtlich erschütterte 1. stellvertretende Bundes­innungsmeister Heribert Baumeister.

Dem Vernehmen nach waren manche Mitglieder offenbar nicht rechtzeitig über diese Beschlussabsicht informiert resp. hatten die entsprechenden Punkte (TOP 9 13) in der Tagesordnung nicht realisiert. So soll u. a. auch die Geschäftsführung der Landesinnung Kälte-Klimatechnik Baden-Württemberg zur Geschäftsstelle der Landesinnung Hessen-Thüringen Kälte-Klima-Technik verlegt werden (TOP 6 + 7). Es wurden vereinzelt Äußerungen von baden-württembergischen Innungsmitgliedern laut, die sich im Falle des Ausstiegs für eine Direkt-Mitgliedschaft beim BIV aussprachen.

Wie auch immer man zu der Entwicklung der Verbandsaktivitäten der jüngsten Vergangenheit in der Kälte-Klima-Branche stehen mag, eines wird immer deutlicher: Wenn sich die Mitglieder nicht die Mühe machen, aktiv und im wahrsten Sinne des Wortes massiv bei wichtigen Terminen in Erscheinung zu treten und den Präsidien und Vorständen auf die Finger zu schauen bzw. zu klopfen, dann dürfen sie sich nicht wundern, von einer Minderheit vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Und das kann dann schnell mal mit dem Ende eines Landesverbands enden! Diese Entwicklung tut der Branche in der Tat nicht gut, die nach der Gründung des ZVKKW auf einem guten Weg war, mit einer Stimme zu sprechen.

Ihr

Markus Simmert