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Zentrallüftungsgeräte sorgen für partikelarme Luft in der Tablettenfabrik

Hygienisch mit weniger Energie

Boehringer Ingelheim zählt mit seinen rund 52.000 Mitarbeitenden weltweit zu den 20 führenden Pharmaunternehmen und hat 2021 einen Umsatz von knapp 20,6 Mrd. Euro erzielt. Die Solids-Launch-Fabrik SOL mit einer Grundfläche von 2800 m2 ist das Herzstück für die globalen Markteinführungen pharmazeutischer Innovationen. Im Untergeschoss befinden sich Technik- und Lagerräume sowie Umkleiden; im Obergeschoss weitere Technik-, Büro- und Sozialräume. Im Erdgeschoss kann auf zwei Produktionslinien für kleinere und mittlere Chargengrößen unter anderem für klinische Studien und die Markteinführung produziert werden.

Die Solids-Launch-Fabrik ist als Smart Factory konzipiert. Alle Maschinen und Anlagen sind vollständig digital vernetzt und nahezu alle Prozesse steuern sich selbst. Durch das flexible und digital integrierte Konzept der Tablettenfabrik und die enge Verzahnung mit der Entwicklung lassen sich neue Produkte schneller und effizienter auf den Markt bringen.

Partikelarme Luft für die Produktion

Für die Produktion neuer Arzneimittel braucht es aber nicht nur die Expertise der Spezialisten und intelligent arbeitende Maschinen, sondern auch ein hygienisch reines Produktionsumfeld. Sechs Lüftungsgeräte (Zu- und Abluft) von BerlinerLuft sorgen für partikelarme Luft in den Produktionsräumen.

Sie arbeiten mit einem Gesamtvolumenstrom von 324.000 m3/h. Zwei Zuluftanlagen mit je 67.500 m3/h Gesamtvolumenstrom bringen partikelarme Luft für den Reinraum. Eine kleinere Zuluftanlage mit 30.000 m3/h Gesamtvolumenstrom versorgt den unklassifizierten Bereich außerhalb des Reinraums, wie Büroräume oder Flure. Darüber hinaus stellte BerlinerLuft auch 10.000 m2 Lüftungskanäle und Formteile bereit.

Hoher Luftwechsel im Reinraum

In der Pharmaindustrie ist das Thema Luftqualität essenziell. Je höher die Reinraumklasse, desto weniger Partikel dürfen in der Luft enthalten sein. Der Pharmahersteller fertigt in seiner Solids-Launch-Fabrik in Reinheitsklasse ISO 8 bzw. Reinraumklasse D. Dementsprechende Anforderungen mussten auch die Lüftungsgeräte der BerlinerLuft erfüllen.

Die Reinraumklasse D schreibt einen sechsfachen Mindestluftwechsel pro Stunde vor. Im Betrieb in Ingelheim wird allerdings ein noch höherer Luftwechsel gefahren. Um die Energieeffizienz zu steigern, wird dafür in der arbeitsfreien Zeit der Luftwechsel reduziert. Konkret arbeitet die Fabrik im Einschichtbetrieb in einer fünf-Tage-Woche. In der übrigen Zeit wird der Luftwechsel abgesenkt, was Strom sowie Kühl- und Heizenergie einspart. Der Luftvolumenstrom jedes einzelnen Produktionsraumes lässt sich über die Gebäudeleittechnik einstellen.

Lüftungsanlagen in Hygieneausführung

BerlinerLuft hat die Zuluftanlagen für die Smart Factory in Hygieneausführung ausgelegt. Unter anderem Böden und Klappen sind dabei in Edelstahl ausgeführt. Außerdem arbeiten die Zuluftanlagen mit 100 Prozent Außenluft. In der Pharmaindustrie ist das der Standard.

Seit Covid-19 nimmt die Anfrage nach Lüftungsanlagen mit 100 Prozent Außenluftzufuhr auch in anderen Bereichen zu. BerlinerLuft fertigt seine raumlufttechnischen Anlagen (RLT) projektbezogen im CompetenceCenter Klimatechnik in Bexbach (Saarland).

RLT-Anlagen mit Wärmerückgewinnung

Eine weitere Anforderung an die Lüftungsanlagen war die Reduzierung des Energieverbrauchs durch ein effizientes Wärmerückgewinnungssystem. Gemäß Vorgabe von Boehringer Ingelheim musste ein Wirkungsgrad von größer oder gleich 70 Prozent erreicht werden. Daher sind die RLT-Anlagen in der Solids-Launch-Factory mit dem EcoCond-System von BerlinerLuft ausgestattet.

EcoCond und EcoCond+ sind energieeffiziente Wärmerückgewinnungssysteme zum Heizen und Kühlen. Die sparsame Betriebsweise des Systems senkt die Lebenszykluskosten raumlufttechnischer Anlagen. Durch die Trennung der Luftströme sind auch im Störfall die Stoff- und Brandübertragung ausgeschlossen. Damit eignet sich das System besonders für den Einsatz in Anlagen, in denen keine Keime, Gerüche, Feuchtigkeit, Schadstoffe und sonstige Kontaminationen übertragen werden dürfen. Das gilt ebenso für Umgebungen mit aggressiven Medien oder Prozessabwärme.

Langjährige Zusammenarbeit

Nicht das erste Mal kamen bei einem Projekt von Boehringer Ingelheim RLT-Anlagen der BerlinerLuft zum Einsatz, vielmehr besteht eine über 30jährige Geschäftsbeziehung. Beim technischen Vergleich nach einer Ausschreibung für die Solids-Launch-Fabrik SOL konnte BerlinerLuft. Technik mit seinen Lösungen überzeugen. Eventuell auch bei weiteren Projekten, die Boehringer Ingelheim am Standort Ingelheim am Rhein plant.

Uwe Speidel,
Gebietsverkaufsleiter Klimatechnik Baden-Württemberg der BerlinerLuft GmbH, Projektleiter Boehringer.

Bild: BerlinerLuft / Speidel

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