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Wohn- und Gewerbeanlage mit Gemeindezentrum heizt mit Wärmepumpen

Parkdeck-Wärme genutzt

In zentraler Lage der oberösterreichischen Gemeinde St. Martin entstand ein Wohn-, Geschäfts- und Bürohaus-Komplex mit 10 000 m2 Bruttofläche und einer Netto-Wohnfläche von etwa 6000 m2. Das neue Gebäude liegt gegenüber dem alten Gemeindehaus direkt am Ortsplatz, der im Zuge des Neubaus ebenfalls komplett neu gestaltet wurde. Es umfasst zehn Maisonette- und Penthouse-Wohnungen mit einer Größe zwischen 67 und 120 m2 sowie 24 Mietwohnungen zwischen 57 und 115 m2, wahlweise mit Blick auf den Marktplatz oder ins Grüne. Geschäftsräume für Ladengeschäfte und Büros sowie der Gemeindesaal für Veranstaltungen sind ebenfalls in den Gebäudekomplex integriert.

Niedrigstenergiestandard mit Wärmepumpentechnik

Um die Betriebskosten für Mieter, Wohneigentümer und Geschäfte niedrig zu halten und umweltgerecht zu bauen, wurde das Gebäude im Niedrigstenergiestandard errichtet. Es erreicht im Energieausweis einen Heizwärmebedarf (HWB) von ca. 27 kWh/m2a in Haus A und 31 kWh/m2a in Haus C.

Zum Vergleich: Laut Energieeffizienz­index der ista und dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) lag der durchschnittliche Energieverbrauch deutscher Mehrfamilienhäuser 2009 bei 136 kWh/m2a. Nach deutschem Energieausweis würden die Bauten der besten und zweitbesten Effizienzklasse A+ bzw. A entsprechen. Für Fahrner stand von Anfang an fest, dass Heizung und Warmwasser nicht über fossile Energien, sondern ausschließlich regenerativ erzeugt werden sollten. Für die Beheizung und Warmwasserbereitung setzt der Architekt auf Ochsner-Wärmepumpentechnik.

Luft aus der Tiefgarage für Heizung und Warmwasser

Luft-Wasser-Wärmepumpen stellten für das Projekt die wirtschaftlichste Lösung dar. Aufgrund der guten Leistungszahlen,
der Zuverlässigkeit und des guten Service war Ochsner für Fahrner erste Wahl. Eine Besonderheit des Projekts ist die Aufstellung in der Tiefgarage statt im Freien. Dadurch kann die gegenüber der Außentemperatur gleichmäßiger temperierte und im Jahresmittel etwas wärmere Luft aus dem Parkdeck im Untergeschoss genutzt werden. Die Ansaugung der Luft erfolgt in der Tiefgarage, die Ausblasung der abgekühlten Luft an den Ausfahrten nach außen. Frischluft strömt durch die Einfahrtsöffnungen und Zuluftöffnungen nach innen nach, sodass die Tiefgarage durch die Wärmepumpen kontinuierlich belüftet wird.

Wärmepumpen mit günstigen Leistungszahlen

Im Einsatz sind insgesamt sieben Ochsner-Wärmepumpen der Baureihe Golf Maxi plus, Typ GMLW 35 Plus, mit einer Leistung von maximal ca. 40 kW sowie sieben Tischverdampfer vom Typ VHS-M 35. Die Wärmepumpen liefern eine Leistungszahl (COP) von 4,1 bei L2/W35 und von 3,2 bei L-10/W35. Damit erzielt die Technik auch bei niedrigen Außentemperaturen einen guten Wärmeertrag. Für die Belieferung der Fußbodenheizungen, die alle Wohnräume mit Heizwärme versorgen, ist die Technik gerüstet.

Die Luft-Split-Wärmepumpen arbeiten mit einem Scroll-Verdichter mit doppeltem Druckausgleich und dem Arbeitsmittel R407C. Die Tischverdampfer vom Typ VHS-M 35 haben einen besonders leisen Lauf, was auf den möglichen Silent Mode bzw. Super Silent Mode zurückzuführen ist. Verantwortlich dafür ist die stufenlose Regelung der Lüfter durch die Steuertechnik OTE 3.0. Zusätzlich haben die Wärmepumpen eine individuell einstellbare Schall-Nachtabsenkung. Dass Geräuschbelästigungen der Anwohner so gut wie ausgeschlossen sind, war für Fahrner ein weiteres wichtiges Entscheidungskriterium.

Drei Kaskaden für optimale Leistungsanpassungen

Durch die ausführende Installationsfirma Rora Installationen GmbH wurden die Wärmepumpen in zwei Kaskaden à zwei sowie einer Kaskade à drei Wärmepumpen geschaltet. So ist eine flexible Anpassung der Leistung an den aktuellen Bedarf durch Zu- oder Abschaltung von Wärmepumpen innerhalb der Kaskade möglich.

Zur Wärmespeicherung für Heizung und Warmwasser kommen pro Kaskade je ein Speicher PU2000 von Ochsner mit hygienischer Warmwasserbereitung zum Einsatz. Die Speicher haben ein Fassungsvermögen von je 2000 l und eine Polyurethan-Hartschaum-Isolierung. Da die eingesetzten Wärmepumpen serienmäßig Vorlauftemperaturen bis zu 65 °C im reinen Wärmepumpenbetrieb erreichen können, ist der Legionellenschutz im Trinkwasserbereich sichergestellt.

Fazit

Durch den Niedrigstenergiestandard und den Einsatz der Wärmepumpen konnte ein großes Objekt für Wohnen, Arbeit und Freizeit entstehen, in dem es keinen Kamin für eine Feuerstelle gibt – bis auf eine Ausnahme: Denn der Gemeindepfarrer, der seinen Wohnsitz aus dem Pfarrhaus in den Neubau verlegte, wollte auf seinen gewohnten Kaminofen mit Holzfeuerung nicht verzichten. ■

Bautafel

Auftraggeber und Generalunternehmer: Fahrner GmbH, A-Bad Mühllacken, www.fah.at.
Bauträger: f-immo GmbH, A-Bad Mühllacken.
Architekt: Arch. DI. Bmst. Markus Fahrner.
Planung und Installation Heiztechnik: Rora Installationen GmbH, A-Feldkirchen/Donau, www.rora.at.
Heiz- und Kühltechnik: 7 x Ochsner GMLW 35 plus mit einer Leistung von je ca. 40 kW bei L10/W35
7 x Ochsner Tischverdampfer Typ VHS-M 35, 6 x Pufferspeicher PU2000 mit 2000 l Fassungs­vermögen und Polyurethan-Hartschaum-Isolierung, zwei der Pufferspeicher mit hygienischer ­Warmwasserbereitung.

Johannes Neisinger,
Fachautor bei redtext Public Relations, Würzburg.
Ochsner / Neisinger

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