Björn Sielaff ist Geschäftsführer bei WPS in Schenefeld und Bundesinnungsmeister.
Björn Sielaff, Geschäftsführer von WPS Kälte- Klima in Schenefeld und Bundesinnungsmeister, erklärt im Interview die Aufgaben, Ziele und Vorteile des Bundesinnungsverbands für Kälte- und Klimatechnik (BIV). Warum sich eine Mitgliedschaft für Fachbetriebe lohnt, wie der Verband aktiv die Ausbildung fördert – und weshalb Netzwerken im Handwerk unverzichtbar ist.
KältenKlub: Was ist der Bundesinnungsverband für Kälte- und Klimatechnik?
Björn Sielaff: Der Bundesinnungsverband bildet die Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft sowie den Landesinnungen. Der Verband begleitet politische Prozesse aktiv mit und bringt Fachwissen in Gesetzgebungsverfahren ein – etwa beim Hamburger Klimaschutzgesetz oder der F-Gase-Verordnung. Die Ergebnisse und neue Informationen werden dann an die Landesinnungen und Fachbetriebe weitergegeben.
KältenKlub: Warum sollten Fachbetriebe Mitglied werden?
Björn Sielaff: Mitgliedsbetriebe profitieren vom direkten Zugang zu aktuellen Informationen und gesetzgeberischen Neuerungen. Über die Landesinnung wird der Mitgliedsbeitrag entrichtet, der zugleich die Mitgliedschaft im Bundesinnungsverband einschließt. Neben Informationsvorteilen bietet der Verband auch juristische und technische Unterstützung: Fachbetriebe können bei rechtlichen oder technischen Problemen jederzeit auf spezialisierte Ansprechpartner zurückgreifen.
KältenKlub: Wie unterstützt der Verband die Ausbildung?
Björn Sielaff: Einer unserer Schwerpunkte ist die Ausbildungskoordination. Der Verband entwickelt neue überbetriebliche Ausbildungskurse, aktuell insbesondere zu Wärmepumpen und Raumlufttechnik. Zudem unterstützt der BIV Fachbetriebe bei Messeauftritten, indem er komplette Messestände bereitstellt.
Ein Highlight ist die Nachwuchskampagne „Der coolste Job der Welt“, die seit 2016 erfolgreich läuft. Wir haben als eine der wenigen Handwerksbranchen steigende Ausbildungszahlen. Über Social Media, Kooperationen mit anderen Verbänden und gezielte Öffentlichkeitsarbeit wird die Branche bekannter gemacht und es werden neue Talente angesprochen.
Ein Highlight ist die Nachwuchskampagne ,Der coolste Job der Welt
KältenKlub: Wie ist der Verband aufgebaut?
Björn Sielaff: An der Spitze des BIV steht der Bundesinnungsmeister, unterstützt von einem Vorstand und einem Geschäftsführer. In regelmäßigen Sitzungen – online oder vor Ort – arbeiten Vertreter aus allen Bundesländern gemeinsam an aktuellen Themen. Der Verband setzt auf Verjüngung und Engagement, um den Herausforderungen der Branche zeitgemäß zu begegnen.
Ein wichtiger Aspekt des BIV ist das starke Netzwerk: Man lernt viele Kollegen kennen und hilft sich oft direkt untereinander. Dieses enge Netzwerke fördert den Austausch und spart Zeit, wenn schnelle Hilfe benötigt wird.
KältenKlub: Wie wird man Mitglied?
Björn Sielaff: Interessierte Betriebe treten über ihre jeweilige Landesinnung bei. Die Kosten richten sich nach Größe und Mitarbeiterzahl des Betriebs. Und natürlich kann man auch wieder austreten – aber wir wollen die Betriebe langfristig durch unsere Leistungen überzeugen.
Der Verband organisiert außerdem jährlich Delegiertenversammlungen im Frühjahr und Obermeisterversammlungen im Herbst, um den Austausch zu intensivieren und wichtige Entscheidungen zu treffen.